TANDEM - HÖRBÜCHER


Sprecher: Markus Lehmann

Musik: Nico Moll und Hans-Peter Stiller





Klagepsalmen


Klagepsalmen

Neige deine Ohren zu mir

Das alttestamentarische Buch der Psalmen, das liturgisch ausgerichtete Songbook der Bibel, sehnt Jesus - und damit das neue Testament - herbei. Zu denen, die die Psalmen immer wieder messianisch und christozentrisch auslegten, gehörte der Reformator Martin Luther. Es hat deshalb auch einen tieferen Sinn, dass auf dieser CD am Anfang von Psalm 31 beim Übergang von „Sei mir eine Burg” zu „Denn du bist meine Burg!” die Melodie des Luther-Liedes „Ein feste Burg ist unser Gott” erklingt und auf Luthers messianische Interpretation eines anderen Psalms verweist, und zwar Psalm 46, der endet mit: „Fragst du wer der ist?/Er heisst Jesu Christ/das Feld muss er behalten.” 

So sorgt die ad hoc improvisierte Musik für die emotionale Untermalung des gesprochenen Worts.

2005





F. M. Dostojewski

Traum eines lächerlichen Menschen

Dostojewskis Erzählung „Traum eines lächerlichen Menschen“ stellt die Extreme menschlicher Existenz gegeneinander und auch zueinander – Gut gegen Böse, Erlösung gegen Freitod, Christentum gegen Nihilismus. Ein Mensch, gleichgültig gegen alles und alle wird durch einen Traum von einer besseren Welt von seinem Nihilismus befreit. Er wählt den Weg des vermeintlich Lächerlichen in einer zynischen Zeit, den Weg der Nächstenliebe. So erfüllt sich, was der Apostel Paulus im Brief an die Galater schrieb: „Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“

Markus Lehmann liest Dostojewskis Erzählung ruhig, fast sachlich und doch intensiv mitfühlend. Die Musiker Nico Moll und HP Stiller begleiten und ergänzen den Vorleser und eröffnen so eine zusätzliche emotionale Ebene.

2008




          1. September 1943

          26. Dezember 1943

          Ostern 1944

Feldpostbriefe 1943-1945

Warum ist Licht so schön?

… fragt Heinz am 26. Dezember 1943 in seinem 10. Feldpostbrief an Hildegard. Was als Brieffreundschaft begann, wurde schnell mehr. Trotz aller Wirren des Zweiten Weltkrieges. Oder gerade ihretwegen? In den poetischen Briefen geht es um ganz private Gedanken, zarte Träume und bescheidene Wünsche, die der grauen und grausamen Realität dieser Zeit so vollständig entgegenstehen. Jedes Wort schwingt zwischen tiefster Verzweiflung und nicht enden wollender Hoffnung auf eine Zukunft in der Stille, der Wärme, dem absoluten Frieden des Lichts.

Ausdrucksstarke Improvisation gegen das Vergessen. Die ausgewählten Feldpostbriefe werden von Markus Lehmann ebenso empathisch gesprochen wie sie musikalisch zutiefst berührend von Nico Moll und Hans-Peter Stiller umgesetzt werden. Sprecher und Musiker sprechen eine Sprache, geprägt von Empfindsamkeit und Menschlichkeit und leiten sich gegenseitig durch Schönheit und Schmerz. Erinnern leise an das, was nicht vergessen werden darf.

2016